180 Tage Ausschuss für Klimaschutz und Energie

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen steht unter anderem für wirksamen Klimaschutz. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf haben wir uns nach der Kommunalwahl für einen Ausschuss eingesetzt, der sich in Vollzeit mit diesem Thema beschäftigt. Unsere Forderung wurde von den anderen beiden Fraktionen aufgenommen, sodass der Ausschutz für Klimaschutz und Energie mit grünem Vorsitz gegründet wurde. Seitdem ist einiges im Ort passiert…

Erstmals hat Kölln-Reisiek ein Tool zum Monitoring der CO2-Emissionen vor Ort. Mit Hilfe des Klima-Navis (von Hansewerk) kann die Gemeinde den CO2-Ausstoß quantitativ erfassen und geeignete Maßnahmen ergreifen. Eine Anzeige des Klima-Navis ist in der folgenden Abbildung angezeigt. Sie stellt den Verlauf der CO2-Emissionen in Kölln-Reisiek seit 1990 dar.

Während im deutschen Durchschnitt die CO2-Emissionen seit 1990 deutlich gefallen sind, verzeichnete Kölln-Reisiek sogar einen Anstieg. Insbesondere der Anstieg seit 2010 ist auf die Ausweisung neuer Baugebiete zurückzuführen. Tatsächlich zeigt diese Statistik aber auch, dass noch viele Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einhalten zu können. Im Jahr 2022 war die Gemeinde Kölln-Reisiek für insgesamt knapp 30.000 t CO2 verantwortlich. Ein Großteil entfällt dabei auf den Bereich stationäre Energie (Heizen und Strom) in Privathaushalten.

Wenn die CO2-Emissionen ausschließlich durch Photovoltaik ausgeglichen werden sollten, wären ca. 70MWp installierte Leistung erforderlich. Dagegen fallen die insgesamt 0,1MWp installierte Leistung auf gemeindlichen Liegenschaften kaum ins Gewicht. Klimaschutz ausschließlich über die Installation von Photovoltaik wäre damit praktisch nicht umsetzbar, da hierzu sämtliche Dachflächen in Kölln-Reisiek vollständig genutzt werden müssten. Stattdessen ist eine ausgewogene Mischung aus Energieeinsparung und Energieerzeugung notwendig.

Der Ausschuss für Klimaschutz und Energie arbeitet einerseits an einem umfangreichen langfristigen Konzept, andererseits aber auch an kurzfristige Maßnahmen. Dabei ist das Ziel, möglichst kosteneffektiv den maximalen Nutzen zu erreichen.

Folgende Maßnahmen wurdern/werden aktuell vom Ausschuss für Klimaschutz und Energie umgesetzt:

  • Auf dem Erntedankfest hat der Ausschuss für Klimaschutz und Energie die Einwohner*innen unverbindlich über förderfähige Klimaschutzmaßnahmen informiert. Insbesondere das Thema “Balkonkraftwerk” war von großem Interesse
  • Der Ausschuss für Klimaschutz und Energie plant eine Informationsveranstaltung für das kommende Jahr. Dazu sollen unabhängige Experten unverbindlich informieren. Der Ausschuss für Klimaschutz und Energie wird in diesem Rahmen für Fragen und Anregungen zur Verfügung stehen
  • Bislang war in den neueren Bebauungsgebieten die maximale Größe von Solaranlagen (Solarthermie und Photovoltaik) beschränkt. Der Ausschuss für Klimaschutz und Energie hat eine Vorlage beschlossen, welche die Beschränkungen aufhebt. Dieser Beschluss muss noch im Bau- und Planungsausschuss bestätigt werden.
  • Die kommunale Wärmeplanung wurde angeschoben. Aus dieser Wärmeplanung erhalten die Einwohner*innen verlässliche Informationen, ob in ihrem Gebiet ein Nahwärmenetz zu erwarten ist oder ob dezentrale Heizsysteme zur Anwendung kommen. Der grünen Fraktion ist dabei besonders wichtig, die Einwohner*innen finanziell nicht zu überlasten und sucht daher nach geeigneten Lösungen.